Was ist ein Cochleaimplantat?

Unter einem Cochleaimplantat verstehen wir eine elektronische Innenohrprothese. Das Implantat ermöglicht gehörlos geborenen  oder ertaubten Kindern sowie ertaubten Erwachsenen das Hören. Es besteht aus externen Teilen (Soundprozessor, Sendespule, Bedienelement, bei manchen Geräte auch nur eine Einheit, die Soundprozessor und Sendespule vereint) und einem internen Teil (Empfänger-Stimulator mit einem Elektrodenträger).

Implantation

Bei der Implantation setzt ein Chirurg den Stimulator in den Knochen unter die Haut hinter der Ohrmuschel ein. Er legt einen Kanal ins Innenohr bis in die Hörschnecke (Cochlea). Dort setzt er nun behutsam den Elektrodenträger hinein. Das Implantat wird noch während der Operation auf seine Funktionstüchtigkeit getestet.

Funktionsweise

Ein Mikrofon nimmt Sprache bzw. Geräusche auf und schickt das Signal zum Sprachprozessor, der einen elektronischen Impuls zu den Elektroden sendet. Dieser Vorgang erregt die Hörnerven, die ein Reizmuster zum Gehirn schicken. Das Gehirn interpretiert diesen Reiz als Höreindruck.

Nutzen

Das Cochleaimplantat ist die Grundlage für die Hör-Sprachentwicklung hochgradig hörgeschädigter Kinder und Erwachsener, denen herkömmliche Hörgeräte kein Sprachverstehen (mehr) ermöglichen. Somit wird das genetisch angelegte Hör-Spracherwerbssystem genutzt.

Im CIC Wilhelm Hirte wurden bereits mehr als 100.000 Anpassungen bei CI-Trägern, davon mehr als 90% bei Kindern, vorgenommen. Diese umfassen alle in Deutschland verwendeten CI-Systeme verschiedener Hersteller.